Umwelt Blog

Natürlicher Wasserkreislauf

Nov 262017

"Wasser wird nicht verbraucht, sondern gebraucht"

Wenn Wasser gebraucht und nicht verbraucht wird, bedeutet das doch, dass die Wassermenge immer die gleiche ist. Lediglich der Zustand (Aggregatszustand) des Wasser verändert sich wie: fest, flüssig oder gasförmig.

FHNW Vorlesung 6. März 2014

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Quelle: Vorlesungsskript 2014 [1]

 

Globale Verteilung des Wassers

Ich bin immer wieder erstaunt, dass die Ozeane 96.5% der gesamten Wassermassen ausmachen. Nur gerade 1-2% Prozent werden für unsere Wassernutzung, so wie wir sie kennen, genutzt.[1]

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 Quelle: Vorlesungsskript 2014 [1]

 

Trinkwasser

Art. 2 Definition

"Trinkwasser ist Wasser, das natürlich belassen oder nach Aufbereitung bestimmt ist zum Trinken, zum Kochen, zur Zubereitung von Speisen sowie zur Reinigung von Gegenständen, die mit Lebensmittel in Berührung kommen." [2]

 

Anforderungen an das Trinkwasser

Trinkwasser muss in chemischer, mikrobiologischer und physikalischer Hinsicht genusstauglich sein. Genusstauglich ist Trinkwasser dann, wenn es an der Stelle, an der es zum Gebrauch zur Verfügung steht. Z.B. Wasserhahn! [1]

 

Sicheres Trinkwasser

Trinkwasser ist eines der wichtigsten Lebensmittel überhaupt. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen legt die Substanzen fest, welche im Trinkwasser vorkommen. In der Schweiz ist das Trinkwasser generell von sehr hoher Qualität. Laufend wird die Trinkwasserqualität von den Wasserversorgern und den kantonalen Behörden streng überwacht.  [3]

 

Wasserbilanz in der Schweiz 

Bei dem folgenden Foto ist erkennbar, dass die Schweiz über einen riesigen Wasserreichtum verfügt. Der jährliche Niederschlag beläuft sich in der Schweiz auf durchschnittlich 60.1 Milliarden Kubikmeter Wasser. Vom jährlichen Niederschlag wird nur 2% für die Trinkwasserversorgung genutzt. 13.1 Milliarden Kubikmeter Wasser kommen aus Zuflüssen aus dem Ausland. Zudem verdunsten jährlich 20 Milliarden Kubikmeter Wasser in die Atmosphäre. Der Gesamtabfluss über die Flüsse beträgt 53.5 Milliarden Kubikmeter. [1]

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Quelle: Vorlesungsskript 2014 [1]

 

Trinkwasserressourcen in der Schweiz

Bei der Trinkwassergewinnung liegt der Anteil bei Grundwasser sowie bei Quellwasser (Gebirge) bei jeweils 40%. Bei den  Oberflächengewässer wie Seen und Flüssen liegt der Anteil für die Trinkwassergewinnung bei 20%. [2]

 

[1] Wintgens 2014. Vorlesungsskript Technik und Umwelt / Wasser, FHNW, Frühjahrssemester 2014.

[2] https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20050174/index.html

[3] https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/verantwortlichkeiten/sicheres-trinkwasser.html

 

 

Quellwasser in den Tiroler Alpen

Nov 262017

Kochen wie zu Grossmutters Zeiten!

In den Tiroler Alpen hat sich mein Vater vor 40 Jahren ein kleines Paradies geschaffen. Auf einer Höhe von 1800m baute er ein kleines Hüttli.  In meiner Kindheit waren wir alle regelmässig da. Mein Bruder und ich konnte so die freie Natur erkunden. Wir hatten auch viele Winternächte im Hüttli verbracht. Es ist da oben schon sehr kalt, da braucht es einen guten Ofen. Gekocht wurde und wird wie zu Grossmutterszeiten.

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Quelle: eigenes Foto

 
Quelle: eigenes Video

 
Quelle: eigenes Video

 

 Aber von wo kommt das Wasser auf einer Höhe von 1800 Metern her? 

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Quelle: eigenes Foto

 

Der Brunnen ist vorhanden, also muss es ja Wasser geben. 

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Quelle: eigenes Foto

 
Quelle: eigenes Video

 

Auf geht's zur Quelle!

Von hier kommt das Wasser, aber weit und breit ist kein Bach in Sicht. Das Wasser vom Brunnen vor unserem Hüttli kommt von einer Quelle. 

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Quelle: eigenes Foto

 

Das Quellwasser drückt hier auf die Oberfläche. Unterhalb der Quelle ist die Wiese "sumpfig".

 
Quelle: eigenes Video

 
Quelle: eigenes Video

Durch das Aufsuchen der Quelle haben wir die Trinkwasserfassung aufgewühlt, deshalb ist das Wasser verschmutzt. Ansonsten ist das Wasser sauber, da sich die Sedimente wieder setzen. Wenn wir uns eine Auszeit in den Tiroler Alpen gönnen, zapfen wir diese Quelle an. 

 
Quelle: eigenes Video

 

So funktioniert die Quellwasserversorgung im allgemeinen.    

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Quelle: Vorlesungsskript 2014 [1]

 

[1] Wintgens 2014. Vorlesungsskript Technik und Umwelt / Wasser, FHNW, Frühjahrssemester 2014.

 

Weiterführende Links:

http://trinkwasser.svgw.ch/

http://wasserqualitaet.svgw.ch/index.php?id=838&L=0

 

 

Unser Boden

Okt 192017

Wir treten ihn täglich mit Füssen und schenken ihm kaum Beachtung!

Homo und Humus haben dieselbe indogermanische Sprachwurzel. Zu den Grunderfahrungen der Menschheit gehört, dass unser Dasein existenziell mit dem Boden verknüpft ist. Schon die Jäger und Sammler als auch die Ackerbauern erlebten diese Abhängigkeit täglich am eigenen Leib. Diese Abhängigkeit besteht bis heute, der Boden ist und bleibt eine essenzielle Ressource der Zivilisation. Für den Menschen und die Natur erfüllt der Boden eine unverzichtbare Funktion, welche keine Technik ersetzen kann.
Es handelt sich dabei um, Produktionsfunktion, Regulierungsfunktion als Schaltstelle der natürlichen Kreisläufe (Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor), Lebensraumfunktion, Trägerfunktion, Rohstofffunktion, Archivfunktion. Fazit: Der Boden kann vieles, aber nicht alles zugleich. Nur ein lebendiger Boden ist fruchtbar und kann Schadstoffe abbauen. 

Die Menschen in der Frühzeit ahnten schon, was wir heute wissen:

„Alles Leben kommt von der Erde“ [1]

 

Die Knappheit von Boden ist in der Schweiz in aller Munde. Es handelt sich dabei um ein Naturobjekt, welches sich sehr langsam bildet. Es dauerte 15`000 Jahre, bis die heutigen Böden zu ihrer Güte fanden. Es ist nicht möglich Böden künstlich herzustellen, man kann sie bestenfalls rekultivieren. Zudem sind die Langzeiterfahrungen bei solchen Verfahren noch gering. [2]

 

[1] https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/boden/publikationen-studien/publikationen/magazin-umwelt-4-2011-bodenwelten.html

[1] www.bafu.admin.ch/magazin2011-4-01

[2] Lüscher 2014. Vorlesungsskript Technik und Umwelt, FHNW, Frühjahrssemester 2014_ https://www.nzz.ch/schweiz/die-bodenqualitaet-nicht-vergessen-1.17986650

  

Siedlungsentwicklung

Okt 192017

Bodenschutz

Erkenntnisse aus Bodenkartierungen zeigen, dass die Bodenqualität im direkten Umland eines Dorfes hoch ist. Meistens liegen die fruchtbaren Böden beim Dorf. Als unsere Vorfahren vor 5`000 bis 8`000 Jahren begannen Ackerbau zu betreiben liessen sie sich an den besten Böden nieder. Sie konnten so ihre Äcker vor Wildtieren und Räuber besser schützen. Zudem war das Rad noch nicht erfunden und das Erntegut musste auf dem Rücken zur Scheune getragen werden. Grössere Strecken wäre da nicht zu überwinden gewesen.

In der Schweiz setzte nach Ende des 2. Weltkrieges eine verstärkte Siedlungsentwicklung ein. Ein verhängnisvoller Mechanismus wurde in Gang gesetzt. Aus unterschiedlichen Gründen wie z.B. Gewohnheit, einfache Erschliessung oder Dorfnähe wurde das Baugebiet schrittweise ausgebaut. Um die Siedlungskerne haben sich in vielen Ortschaften konzentrische Ringe mit zusätzlichen Baugebieten gebildet. 

Dieses Muster der Siedlungsentwicklung hat die Raumplanung übernommen und rechtlich verankert. Dies führt zu fatalen folgen. Denn immer, wenn am Siedlungsrand Bauland eingezont  wurde, verschwand meist ebenes gutes Ackerland.

Neue Bauzonen möglichst eng an das bestehende Baugebiet anzuhängen verträgt sich nicht mit dem Schutz guter Böden. Oft hört oder liest man, jede Sekunde wird ein Quadratmeter überbaut, dann handelt es sich in der Regel um den jeweils besten noch verbleibenden Quadratmeter. Es geht nicht nur Bodenfläche verloren sondern auch solche, welche für die Landwirtschaft hohe Ertragspotenziale aufweisen. Das kann nicht nachhaltig sein. [1]

 

[1] Lüscher 2014. Vorlesungsskript Technik und Umwelt, FHNW, Frühjahrssemester 2014_ https://www.nzz.ch/schweiz/die-bodenqualitaet-nicht-vergessen-1.17986650